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Trinität: Die Trinität ist ein zentrales theologisches Konzept im Christentum, das die Dreieinigkeit Gottes beschreibt. Gemäß der christlichen Lehre gibt es einen einzigen Gott, der in drei Personen existiert Vater, Sohn und Heiliger Geist. Die Trinität wird in der Bibel nicht explizit erwähnt.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Thomas v. Aquin über Trinität - Lexikon der Argumente

Gadamer I 427
Trinität/Thomas/Gadamer: Wenn das menschliche Denken vom einen zum anderen übergeht, d. h. dies und dann jenes denkt, so wird es gleichwohl nicht vom einen zum anderen mitgenommen. Es denkt nicht in der bloßen Abfolge des Nacheinander erst eines und dann das andere, - was ja hieße, dass es sich selber damit ständig veränderte. Wenn es das eine und das andere denkt, so heißt das vielmehr, dass es weiß, was es damit tut, und das bedeutet, dass es das eine mit dem anderen zu verbinden weiß. Insofern liegt hier also kein zeitliches Verhältnis vor, sondern es handelt sich um einen geistigen Vorgang, eine emanatio intellectualis. Mit diesem neuplatonischen Begriff sucht Thomas den Prozesscharakter des inneren Wortes so gut wie den Prozess der Trinität zu beschreiben.
Dadurch kommt etwas zur Geltung, was in der Logos-Philosophie Platos tatsächlich nicht enthalten war. Der Begriff der Emanation enthält im Neuplatonismus immer schon mehr, als was das physische Phänomen des Ausfließens als Bewegungsvorgang ist. Es ist das Bild der Quelle, das sich vor allem einstellt. Im Prozess der Emanation wird das, aus dem etwas ausfließt, das Eine, dadurch nicht beraubt oder weniger.
Das gilt nun ebenso für die Geburt des Sohnes aus dem Vater, der damit nicht etwas von sich verbraucht, sondern etwas zu sich hinzunimmt. Es gilt aber auch von dem geistigen Hervorgehen, das sich im Vorgang des Denkens, des Sichsagens, vollzieht. Solches Hervorgehen ist zugleich ein gänzliches Insichbleiben. Wenn das göttliche Verhältnis von Wort und Intellekt so beschrieben werden kann, dass das Wort nicht teilhaft, sondern ganz und gar (totaliter) vom Intellekt seinen Ursprung hat, so gilt auch bei uns, dass da ein Wort aus dem anderen totaliter entsteht, d. h. aber: seinen Ursprung im Geiste hat, wie das Folgen des Schlusses aus den Prämissen (ut conclusio ex principiis), Der Vorgang und Hervorgang des Denkens ist insofern kein Veränderungsvor-
Gadamer I 428
gang (motus), also kein Übergang von Potenz in Akt, sondern ein Hervorgehen ut actus ex actu: das Wort wird nicht erst gebildet, nachdem die Erkenntnis vollendet ist, scholastisch gesprochen, nachdem die Information des Intellektes durch die species abgeschlossen ist, sondern es ist der Vollzug der Erkenntnis selbst. Insofern ist das Wort mit dieser Bildung (formatio) des Intellektes zugleich. >Wort/Thomas
, >Wort Gottes/Gadamer, >Trinität/Gadamer.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Aquin I
Thomas von Aquin
Über die Herrschaft des Fürsten Stuttgart 1971

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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